Sonntag, 9. August 2015

Ijmuiden nach Dover in 34 Stunden (Ijmuiden to Dover in 34 hours)

26.07.2015 (Micha)

So, nun ging es vor 2 Tagen aus Ijmuiden um 5 Uhr morgens raus und Richtung Westen die holländische Küste entlang. An Den Haag vorbei durchs Fahrwasser von Rotterdam. Dort kam uns ein Frachter von Süden aus sehr nahe und ermahnte uns, mit einem lauten,  langen Tröten auszuweichen! 
Ich hatte unterschätzt, wie schnell er doch unterwegs war und somit wurde mit einem schnellen Ausweichmanöver der ganzen Situation etwas die Schärfe genommen. 
Das Rotterdamer Fahrwasser darf nicht unterschätzt werden und verlangt äußerste Vorsicht. Da wir durch so viele Riesenfrachter hindurch fahren mussten, war also ständige Aufmerksamkeit verlangt. Aus dem Fahrwasser raus ging es über die Grenze in belgisches Gewässer, an Oostende und Nieuwpoort vorbei, bis wir am nächsten Morgen (durch französisches Gewässer) vor Calais ankamen. 
So, 2 days ago at 5am we started from Ijmuiden and were heading west, along the dutch coast. Passing Den Haag and crossing the waterway from Rotterdam. A tanker from south came us really close and warned us with his huge, very loud horn, to change our course. 
I underestimated, how fast he was and so we had to calm the situation with a little maneuver to avoid contact.
The waterway from Rotterdam shouldn’t be taken on the light shoulder and takes a lot of caution. Because we had to pass so many, huge tankers, we had to be very cautious. After we left the waterway we crossed the coast and came into Belgium water, passed Oostende and Nieuwpoort, until we saw Calais (french water) in the next morning in front of us.   
Bei gutem Wind ist es möglich, sich einfach mal hinzusetzen und die schöne Landschaft zu genießen 
With good wind it is possible, just to sit down and enjoy the pretty landscape 

Der Wind spielte mal wieder nicht in unsere Karten; Wind aus SW und somit direkt auf die Nase, außerdem gab es eine Starkwindwarnung für 17 Uhr. Was tun also!? Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns  Dover anzulaufen. Wir kreuzten mit dem Code 0, dem Großsegel und einer steifen Brise den Ärmelkanal und das Fahrwasser im (vorgeschriebenen) 90° Winkel und kamen gut hindurch - ohne Feind- (ähh Frachter)Berührung.
Zuerst mit Funk an die Hafenwache um Einlauferlaubnis gefragt und dann im Hafen erneut per Funk um einen Liegeplatz gefragt. Der Dover Hafen verlangt Anfragen über Funk für jede Handlung im Umkreis von 3 Meilen und ist aufgrund der vielen einfahrenden Fähren sehr penibel, was das  Einhalten dieser Regeln anbelangt!
Sadly the wind wasn’t in our favor and so we had wind from southwest, directly on the nose, also there was a heavy wind warning out for 5 o’clock. So what should we do? After a little thinking we decided to sail to Dover. And so we jibed the English channel with a 90° angle (like requested) with the Code 0, the main sail and a little breeze and without any contact with enemy (ohh sorry, we mean tanks). 
First we had to call via VHF the harbor patrol and ask for permission to enter the harbor and then to call again in the harbor for a berth. The harbor of Dover requests a status via VHF for every action of 3 miles before the harbor and is, because of the big tankers, very sensible in keeping that rule .

In Dover also endlich angelegt begrüßten uns zwei sehr nette Hafenmeisterinnen, mit ihnen erledigen wir das einklarieren und bekommen allerlei Infos über die Stadt und den nächstgelegenen Fish & Chips Laden. 
After we finally arrived in Dover, we became welcomed by two very nice harbor masters (women), with whom we declared in and became a lot of information about the city and the next fish & chips store. 

Schön traditionell: Fish & Chips 
Very traditional: Fish & chips
Ich musste Papa ja zeigen, wie gut die englische (inoffizielle) Hauptmahlzeit schmeckt. Pommes, leckerer panierter Fisch mit Salt and Vinegar; absolut lecker. Während ich diese Mahlzeit in meiner kurzen Arbeitszeit in London kennen und lieben gelernt habe, konnte Papa (mit dem Essig) gar nichts anfangen und bestellte sich gleich erstmal Mayo dazu. Die typisch Deutschen eben, immer schön beim gewohnten bleiben.
I had to show dad, how good the english (unofficial) main food tastes. Fries, tasty fried fish with salt and vinegar; absolutely tasty. While I got to know and love this meal during my short working period in London, dad couldn’t really accept the vinegar and ordered mayonnaise. A typical german, always sticking with the usual, known things. 



Dann gings ab in die Dusche, Zeit um eine Stunde (BST) zurück gestellt (BST= British Summer Time), Film an und früh ins Bett. Nach 34 Stunden Fahrt war das auch bitter nötig. 
And then we took a shower, turned the time back for one hour (BST= British summer time), watched a movie and went to bed. After 34 hours of sailing we really needed that.
Nach 34 Stunden lässt es sich auch gut im Netz schlafen
After 34 hours you can also sleep very well in the net 

Wir waren sehr platt und froh gewesen, nun endlich wieder im richtigen Bett ausschlafen zu können. Beim Segeln über Nacht schlafen wir in dem Salon, damit bei Hilfe des zweiten Mannes schnell zur Stelle ist, wenn Not am Mann ist.

We were really exhausted and were very happy, to finally sleep in. When we are sailing during the night, the other person is always sleeping in the salon, that just in case, there is help very fast. 

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